Licht war für mich schon immer ein ganz besonderes und wichtiges Element.
Deshalb habe ich Licht als mein Jahresthema für 2024 gewählt, das uns noch einen Extratag mit Licht beschert.
Ich möchte in diesem Jahr Raum für mehr Kreativität schaffen, diese fördern, dabei lernen und meinen Prozess teilen: In einer Serie nähere ich mich in 12 Monaten dem Element "Licht" an und setze mich in 12 komplett unterschiedlichen Herangeshensweisen damit auseinander.
Für diese 12 Herangehensweisen habe ich keinen vorgefertigten Plan sondern erarbeite sie mir von Monat zu Monat neu. Dabei fließen die zuvor gemachten Erfahrungen mit ein. Die Ergebnisse mit anderen zu teilen spornt mich zusätzlich an. Vielleicht entdecken Sie hier auch Anregungen und Impulse für sich.
TAGUNDNACHTGLEICHE (Herbstäquinoktium)
Die Dunkelheit nimmt Fahrt auf. Ab dem 22. September um 14:43 Uhr hat die Nacht die Nase vorn.
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Zur Wintersonnenwende gibt es acht Stunden weniger Tageslicht als zur Sommersonnenwende. Seit der Tagundnachtgleiche im September knabbert die Dunkelheit jeden Tag vier Minuten vom Licht ab. Diese Veränderung ist nicht linear, sondern gleicht einer Pendelbewegung: Im Juni und Dezember, um die Zeit der Sonnenwenden, verringert sich das Tageslicht nur um etwa eine Minute pro Tag. Doch jetzt, im Herbst, schreitet die Dunkelheit in Siebenmeilenstiefeln voran – die hellen Stunden werden dadurch umso kostbarer.
Dass ich ausgerechnet am Tag der Tagundnachtgleiche am Meer war, genauer gesagt an der belgischen Nordseeküste, war ein Zufall. Hier, wo das Spiel der Gezeiten erlebbar ist, stehen Ebbe und Flut als Bild für den immerwährenden Rhythmus von Zunahme und Abnahme, Helligkeit und Dunkelheit, Kommen und Gehen.
Durch die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema "Licht" in diesem Jahr spüre ich noch mehr, wie wichtig es für mich ist. Das Licht im wörtlichen Sinne, aber auch im übertragenen Sinne. Jeden Monat habe ich mir eine kreative Aufgabe gestellt, um diese Momente des Lichts bewusst zu gestalten und festzuhalten.
Das Jahr schreitet voran, und ich merke nach inzwischen neun Monaten, wie mich diese kreative Praxis in meiner gesamten Arbeit voranbringt – sie öffnet neue Perspektiven, inspiriert zu frischen Ideen und lässt mich bewusster mit meinem kreativen Ausdruck umgehen.
De Melodie des Wassers, wenn die Flut ansteigt und sich bei Ebbe zurückzieht. Da liegt die kreative Umsetzung in Form von Audio naheliegend. Weiter hat mich das Stück 4'33'' von John Cage inspiriert – eine Verbindung, die mich aufgrund der täglichen Abnahme des Lichts um etwa vier Minuten im September besonders angesprochen hat.
Eine Gelegenheit, weiter mit KI zu experimentieren. Text zu Music. Hier gilt es, noch präziser zu werden, das zu beschreiben, was am Ende herauskommen soll. Ich habe mit einigen verschiedenen Anbietern experimentiert. Das ist alles noch sehr provisorisch. Wenn ich mich wirklich mehr verwenden möchte, muss ich mich intensiver damit beschäftigen.