Licht war für mich schon immer ein ganz besonderes und wichtiges Element.
Deshalb habe ich Licht als mein Jahresthema für 2024 gewählt, das uns noch einen Extratag mit Licht beschert.
Ich möchte in diesem Jahr Raum für mehr Kreativität schaffen, diese fördern, dabei lernen und meinen Prozess teilen: In einer Serie nähere ich mich in 12 Monaten dem Element "Licht" an und setze mich in 12 komplett unterschiedlichen Herangeshensweisen damit auseinander.
Für diese 12 Herangehensweisen habe ich keinen vorgefertigten Plan sondern erarbeite sie mir von Monat zu Monat neu. Dabei fließen die zuvor gemachten Erfahrungen mit ein. Die Ergebnisse mit anderen zu teilen spornt mich zusätzlich an. Vielleicht entdecken Sie hier auch Anregungen und Impulse für sich.
Die Abwesenheit von Dunkelheit und endloses Licht.
Der hellste Tag des Jahres: Zeiten verschieben sich, Himmelsrichtungen verschieben sich. Natürliches Licht in Hülle und Fülle.
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Der längste Tag im Jahr. Jedes Jahr freue ich mich, wenn der Juni vor der Tür steht. Und gleichzeitig schleicht sich mit ihm mit schon die Wehmut ein – darüber, dass die Tage bereits wieder kürzer werden.
So richtig auskosten konnte ich in diesem Jahr einmal mehr die Sommersonnenwende in Skandinavien. Wenn auch nur ganz im Südwesten Schwedens, wo selbst hier die Mitternachtssonne noch ein großes Stück entfernt ist. Und doch, was für ein spürbarer Unterschied zum Licht in meiner Heimat.
Wie sich dieser spürbare Unterschied konkret ausdrückt, habe ich mir genauer angesehen. Dabei habe ich die Daten meines Heimatorts mit den Daten in den westlichen schwedischen Schären, wo ich mich zur Sommersonnenwende aufgehalten habe, verglichen.
Sonneaufgang:
Efringen-Kirchen: 5.31 Uhr / 53° NO || Pilane: 4.09 Uhr / 39° NO
Sonnenuntergang:
Efringen-Kirchen: 21.31 Uhr / 307° NW || Pilane: 22.21 Uhr / 321° NW
Tageslänge und damit natürliches Licht:
Efringen-Kirchen: 15.59 Stunden || Pilane: 18.11 Stunden
Über zwei Stunden mehr an Tageslänge. Richtig dunkel wird es nicht. Die wenigen verbleibenden Stunden zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang fühlen sich an wie eine stetige Dämmerung.
Zwei Stunden bedeuten auch eine "Verschiebung" der Himmelsrichtungen. Was ab und an Verwirrung stiftet, vor allem, wenn man sich gerne am Sonnenstand und orientiert.
Klar und brilliant. Das liegt zum einen an der Farbtemperatur. Im Norden sind die Blauanteile größer als bei uns. Zum anderen an der geringen Luftfeuchtigkeit.
Alles zusammengenommen löst bei mir ein Gefühl der absoluten Zeitlosigkeit aus.
Zeitlosigkeit auszudrücken, ist nicht einfach.Ist es doch ein Gefühl. Natürlich könnte ich ein paar Fotos einstellen die dieses Licht ansatzweise wiedergeben.Zeitlosigkeit aber lässt sich selbst mit einem Medium wie der Fotografie nur bedingt darstellen.
Warum also nicht die Beschränkungen als Grundlage benutzen? Das Thema, wie man kreativ mit Beschränkungen umgeht, beschäftigt mich unterschwellig schon eine Weile.
Die Beschränkung, die ich genutzt habe, beschränkt sich nicht nur das Format. Zeitlosigkeit fühlt sich unendlich an. Die Umsetzung muß logischerweise "endlich" sein. In der praktischen Umsetzung und nicht zuletzt in der Darstellung hier auf dieser Seite. Dafür habe ich als weiteres Element ein Verfahren gewählt, welches in seiner Anwendung beschränkt ist. Nur wenige Exemplare lassen sich daraus erstellen und es ist noch unberechenbarer im Ergebnis.
Ich wählte eine Collagraphie. Das will ich schon längst ausprobieren, habe mich jedoch nie wirklich damit beschäftigt. Zeit, das zu ändern.
Für die ersten Experimente einer neuen Methode nutze ich gerne Material, was ich vorrätig habe. Ich möchte mich erst herantasten um zu sehen, ob ich überhaupt damit klarkomme. Bei den Collagraphie-Experimenten habe ich klassisch auf Buchbinderpappe als Träger zurückgegriffen, Papier aus dem Bestand sowie meine Linoldruckfarben benutzt.. Nach der analogen Herstellung folgte darauf die digitale Weiterverarbeitung.
Fazit: Collagraphie ist eine andere Herausforderung als Linolschnitt. Man muss noch viel intensiver seine Vorstellungskraft nutzen. (M)eine Themen, die ich weiter verfolgen werden. Die Drucktechnik selbst und die Schulung der Kraft der Vorstellung.
1. Andruck
2. Andruck
Collagraphien: Gudrun Gempp