Schattenselfie an einer Wand
--15 / 02 / 2025
Nochmals von einer anderen Seite betrachte ich heute mein „Lichtprojekt“ aus dem letzten Jahr.
Prozesshaft habe ich mich dem Element, das mich so sehr fasziniert, genähert, ohne einen festen Plan zu verfolgen. Für die vielen Facetten des Lichts – und auch des Schattens – habe ich mich um kreative Ausdrucksformen bemüht.
Diese Woche entdeckte ich in einem Newsletter Anne Quito, Journalistin und Designkritikerin. In einem Interview sprach sie über das Thema „Nuancen“. Mit ihren Ausführungen hatte sie mich sofort an der Angel. Denn der Aspekt "Nuancen" eröffnete mir eine neue Perspektive auf mein eigenes Projekt.
Nuancen: Was wird bei genauerer Betrachtung sichtbar? Was macht einen entscheidenden Unterschied aus? Was verleiht etwas Tiefe, Lebendigkeit? Nuancen für Details, Variationen, für Schattierungen und nicht zuletzt für Kontext.
Neugierig habe auch nach den Wurzeln des Begriffs gesucht. Nuancen leitet sich aus dem französischen ab und bedeutet Schattierung, Abstufung und mit „nue“ auch Wolke. Feine Übergänge, die ich in meinem Lichtprojekt immer wieder schuf.
Mir ist bewusst geworden, dass ich mich unbewusst das ganze letzte Jahr intensiv mit Nuancen beschäftigt habe.
Von der unbewussten Arbeit zurück zur bewussteren Aufmerksamkeit. Jetzt werde ich noch genauer auf die feinen Unterschiede achten, die einer Wahrnehmung eines Gesamteindrucks mehr Tiefe verleihen.
Welche weiteren feinen Nuancen sich mir so offenbaren werden? Darauf bin ich sehr gespannt.
Eine spannende Aufgabe, die Anne Quito ihren Studierenden stellt:
‚__________________ ist nicht (dasselbe) wie _____________________‘
Hier geht es darum, Nuancen beschreiben, die man selbst wahrnimmt – Unterschiede, die leicht übersehen werden können oder Beispiele zu finden in denen man gezielt nach Nuancen sucht, um sich dieser bewusst zu machen.