Blick vom Südschwarzwald in Richtung Westen Rheinebene und Vogesen.
--01 / 05 / 2025
Gehen ist ein kontinuierlicher Prozess des kontrollierten Ungleichgewichts. Der Neurologe Oliver Sacks beschrieb diesen treffend als „kontrolliertes Fallen“.
Biomechanisch ist Gehen eine Abfolge kleiner, präzise kontrollierter Ungleichgewichtszustände. Ein komplexes Zusammenspiel unseres Nervensystems, der Eigenwahrnehmung des Körpers, des Gleichgewichtssinns und der Muskulatur.
Während der Körper beim Gehen zwischen Ungleichgewicht und Gleichgewicht hin und her pendelt, folgt unser Denken diesem Rhythmus. Ein Fuß vor den anderen setzen und so Schritt für Schritt das mentale Gleichgewicht (wieder) finden.
Ich gehe sehr viel und sehr oft.
Meistens auch im mentalen Gleichgewicht. Doch wenn mir dieses abhanden gekommen ist, bringt mich Gehen zuverlässig zurück ins Lot.
Ich gehe zu jeder Jahreszeit.
Nur wenig übertrifft das überwältigende Gefühl bei den ersten Höhenwanderungen im Frühjahr/Frühsommer, wenn der Blick in die Ferne schweift und der Wald in allen nur erdenklichen Grüntönen satt leuchtet.