Straßenszene rund um den Oberlindenbrunnen, Freiburg. Foto: Gudrun Gempp, 21. März 2025
--23 / 03 / 2025
Menschen gehen ihren Alltagsgeschäften nach, laufen unbeeindruckt vorbei, fahren vorbei. Auch die Straßenbahn nimmt keine Notiz.
Ich bleibe stehen und habe meine helle Freude an der Szenerie.
Da sitzen sie, tauschen sich aus, mit Büchern in den Händen. Denkstätte statt Denkmal. Erfrischung ohne Wasser.
Ein spontaner und temporärer Dritter Ort.
Die Jahrhunderte blicken auf sie herab, in Stein gemeißelte Geschichte. Seit dem Jahr 1535 ist seine Existenz in einem Brunnenplan verzeichnet. In diesem Trog zwischen Vergangenheit und Zukunft wird der Brunnen kurzerhand zum Wohnzimmer und der öffentliche Raum entfaltet eine ganz eigene neue Bedeutung.
Perfekt. Denn auf die Idee muss man erst einmal kommen.
Für mich ein weiteres sichtbarers Zeichen, wie sehr Dritte Orte heute benötigt werden. Vor allem im Freien.