Ich trete vor die Tür.

Die Runde, die ich für einen Spaziergang wähle, hängt ab: Von der verfügbaren Zeit. Ist diese limitiert oder gehe ich ohne auf die Zeit zu achten los? Von der Tageszeit. Wieviel Tageslicht habe ich (noch)? Und wie sehr möchte ich mich anstrengen. Lieber in der Ebene gehen oder über die Weinberge und Hügel?

Manche dieser Gänge sind ereignislos. Oft geht es ja einfach auch nur darum, Körper und Hirn in Bewegung zu versetzen.  

Leichter Regen, grauer Himmel. Der Wind frischt auf. Heute fühlt es sich an wie ein Spaziergang am Meer. Ich werde komplett durchgepustet. Der Wind schiebt die schwarzen Wolken weg, die mittlerweile aufgezogen sind. Dann, ein stahlblauer Himmel, Sonnenschein – und ich gehe auf einen perfekter Regenbogen zu. Für ein, zwei Minuten schenkt er uns seine volle Schönheit.

Wie passend dazu die Sendung mit Hartmut Rosa in der arte Mediathek, die ich gestern Abend gesehen haben und seine Ausführungen zur Resonanz und der Unverfügbarkeit.

Resonanz und Unverfügbarkeit haben sich in diesem kurzen Moment vereint.

Beschwingt gehe ich nach Hause.